06.12.21
Garten winterfest machen
Inhaltsverzeichnis
Garten jetzt winterfest machen
Die kalte Jahreszeit zählt zwar nicht zur gärtnerischen Hochsaison, dennoch fallen viele Gartenarbeiten im Winter an und es ist Zeit, den Garten winterfest zu machen. Denn die Erfahrenen unter uns wissen, je mehr im Winter vorbereitet wird, umso weniger muss im Frühjahr getan werden.
Wenn die ersten Nachtfröste kommen, müssen empfindliche Pflanzen auf dem Balkon und im Garten vor Kälte geschützt werden. Das Laub schützt Gewächse im Beet, Tannen- oder Fichtenreisig die Rosen und einige Pflanzen müssen außerdem von der Schneelast befreit werden. In dieser Jahreszeit benötigen vor allem empfindliche Pflanzen Schutz vor Kälte.
Beete im Garten winterfest machen
Um Beete im Winter vor Frost zu schützen, eignet sich diverses organisches Mulchmaterial sehr gut. Laub, Stroh oder Rindenmulch verrotten und liefern im kommenden Jahr wertvollen Dünger. Die Schicht sollte aber nicht allzu dick sein, damit es darunter nicht anfängt zu faulen. Wer vermeiden möchte, dass das Laub wieder durch den Garten weht, kann es durch ein wenig Kompost erschweren.
Wichtig: Das Laub auf dem Rasen muss abgehakt werden. Es entsteht sonst Fäulnis und die kann den Graspflanzen erheblich schaden.
Rosen - Triebe und Veredelungsstellen richtig schützen
Viele der Rosensorten sind leider nicht vollkommen frosthart und sollten bis spätestens Dezember auf den Winter vorbereitet werden.
Abgeknickte oder kranke Triebe sollten weggeschnitten und alle anderen Triebe um maximal ein Drittel gekürzt und vor der Wintersonne und den eisigen Temperaturen geschützt werden. Den wichtigsten Winterschutz für Rosen, bieten Tannen- und Fichtenreisig. Sie schützen nicht nur vor Wind und Frost, sondern beschatten auch die empfindlichen Stellen. Denn wenn die Sonne auf die Rosentriebe scheint, kann aufgrund des Temperaturunterschiedes die Rinde aufplatzen.
Tipp: Ein guter Tipp für zusätzlichen Schutz für die Zeit nach Weihnachten: die Zweige des ausrangierten Weihnachtsbaums abschneiden und damit die Beete bedecken.
Stauden winterfest machen - empfindliche Arten richtig schützen!
Die Stauden werden im Herbst oft radikal zurückgeschnitten. Das ist aber in vielen Fällen gar nicht nötig, denn sie können den Winter ohne Frostschäden überdauern. Viele der Stauden sehen, obwohl sie verblüht sind, immer noch sehr schön aus. Die trockenen Pflanzenteile sind außerdem einen guter Winterschutz und bieten Insekten eine Möglichkeit zu überwintern.
Folgende Stauden benötigen Winterschutz:
- Mammutbaum (Gunnera)
- Steppenkerze (Eremurus Hybr.)
- Holländische Iris (Iris x Hollandica)
- Japananemone (Anemone-Japonica-Hybriden)
- Gauklerblume (Mimulus)
- Freilandgloxinie (Incarvillea)
- Bartfaden (Penstemon)
- Staudenbleiwurz (Ceratostigma)
Die empfindlichen Stauden benötigen jedoch Frostschutz und sollten Hand hoch abgeschnitten und durch Laub geschützt werden.
Wichtig: Im Winter sollte das Gießen nicht vergessen werden, denn viele Pflanzen (Gehölze) erfrieren nicht, sondern verdursten aufgrund des gefrorenen Bodens und der Wintersonne. Darum wird empfohlen, Pflanzen (insbesondere Rosen) auch im Winter zu gießen.
Wer außerdem wissen möchte, wieviel Frost seine Pflanzen vertragen, kann die Frostverträglichkeit (auch als Winterhärtegrad bekannt), auf den Pflanzenetiketten ablesen oder sich an den USDA - Klimazonen orientieren.
Winterschutz für Kübelpflanzen
Die meisten unserer Kübelpflanzen, die bei uns auf den Terrasse oder Balkon stehen, sind nicht winterhart und müssen rechtzeitig vor Frost und Kälte geschützt werden.
Welche Vorbereitung dafür nötig sind haben wir im Folgenden kurz für euch zusammengefasst.
- Rückschnitt und Pflege
Kranke, erfrorene oder beschädigte Triebe müssen entfernt werden. Bei ungünstigen Überwinterungsbedingungen sollte man die Pflanzen im Herbst nicht so stark zurückschneiden, um den Nachtrieb nicht anzuregen. Stattdessen sollte der Rückschnitt erst im Frühjahr durchgeführt werden. - Krankheiten und Schädlingsbefall vorbeugen
Zudem sollte darauf geachtet werden, dass sich keinen alten Blätter und Blüten auf der Kübelerde befinden, damit keine Krankheiten mit eingeschleppt werden. Sichtbare Schädlinge sollten entfernt oder mit dem gesamten Zweig abgeschnitten werden. Um die Pflanze vor Wurzelfäule zu schützen, sollte darauf geachtet werden, dass die Pflanze trocken ins Winterquartier kommt. - Winterquartier
Für die meisten Kübelpflanzen sollte das Winterquartier hell und mäßig warm sein und bei ca. fünf bis zehn Grad Celsius liegen, wie zum Beispiel in einem Gewächshaus, Wintergarten oder direkt im Haus. Materialien wie Kokos-Mulchscheiben und Jute schützen zusätzlich vor Wind und Kälte und isolieren gleichzeitig von oben das Wurzelwerk. - Temperatur- abhängig von der Pflanzenart
Bei Pflanzen, die weniger empfindlich sind wie die Myrte, Gewürzrinde oder der Sternjasmin, reichen auch helle unbeheizte Keller- oder die Garagenräume wo gewährleistet ist, dass die Temperatur nicht unter null Grad sinkt. Bei einer durchgehenden Überwinterungstemperatur von knapp über null Grad Celsius kommen die genannten immergrünen Kübelpflanzenarten auch ohne Licht aus. - Gießen
Bei den immergrünen Kübelpflanzen muss auch im Winterquartier darauf geachtet werden, die Kübelpflanzen mit einer angepassten Wassermenge zu bewässern, um sie vor dem Austrocknen zu schützen.
Vögel und Kleintiere im Winter richtig füttern
Wenn es draußen anfängt zu frieren und der erste Schnee liegt, denken viele an das Vögel füttern. Um es richtig zu machen, sollten folgende Dinge unbedingt beachtet werden.
- Vogelfütterung
Grundsätzlich empfiehlt die Nabu aus umweltpädagogischer Sicht eine Vogelfütterung im Winter von November bis Ende Februar. Besondere Einschränkungen gibt es in der Jungenfütterungszeit von April bis Juli, denn das übliche Wintervogelfutter kann für die Jungvögel schädlich sein. In den ersten Wochen erhalten Jungvögel von ihren Eltern ausschließlich frische proteinreiche Insekten und können an großen Körnern (ganze Sonnenblumenkerne oder Erdnussbruchstücke) ersticken. Wer in der Zeit trotzdem gerne die Vögel füttern möchte, sollte möglichst kleine fettarme Sämereien von heimischen Wildkräutern oder Insektenfutter (frisch oder auch gefroren, und möglichst nicht getrocknet) anbieten. - Welches Futter eignet sich am besten?
Viele Arten lieben Körner und diese werden deshalb auch oft als Basisfutter angeboten. Dabei überwintern bei uns nicht nur die Körnerfresser wie Meisen, Finken und Sperlinge, sondern auch die sogenannten Weichfutterfresser wie Rotkehlchen, Heckenbraunelle, Amseln, Wacholderdrosseln oder der Zaunkönig. Zum Füttern der Weichfutterfresser eignen sich Haferflocken, Rosinen, Obst und Kleie. Dabei sollte besonders darauf geachtet werden, dass das Futter nicht verdirbt. - Futterhäuschen, Silos oder Futterspender?
Grundsätzlich ist alles gut geeignet. Das Wichtigste hierbei ist, auf Sauberkeit zu achten. Am besten sind die Futterstellen, bei denen die Tiere nicht herumlaufen könne und ihren Kot verteilen. Außerdem sind Futterstellen mit einer Überdachung sinnvoll, damit das Futter nicht verdirbt. Besonders wenn es draußen nasskalt und noch nicht gefroren ist, breiten sich Krankheitserreger aus und lassen so schneller das Futter verderben. Wichtig ist, dass jeder Futterspender regelmäßig mit heißem Wasser gereinigt wird. - Wohin mit dem Futterspender?
Um die Fütterung der Vögel auch beobachten zu können, sollten Futterstellen an einem übersichtlichen Platz angebracht werden, wo man sie gut sehen kann. Wichtig hierbei ist, darauf zu achten, dass die Futterstellen nicht in der Nähe von Hecken aufgestellt oder gehängt werden, so dass es keine Überraschungen von Greifvögeln wie dem Sperber oder heranschleichenden Katzen besteht. Achten Sie darauf, dass keine Fenster in der Nähe sind, die schnell als Falle für Vögel wirken. - Wassertränke
Vögel brauchen das ganze Jahr über Wasser zum Trinken und Baden. Aber im Winter, wenn die natürlichen Wasserquellen wie Pfützen oder Wasser in Regenrinnen zugefroren sind, brauchen Vögel nicht nur Futter, sondern auch eine Schale mit Wasser. Dabei sollte darauf geachtet werden, dass das Wasser nicht gefriert und es sollte regelmäßig gewechselt und die Schale gereinigt werden.
Schädlingsbekämpfung im Winter
Wenn der Garten so langsam in die Winterpause verfällt, wird nicht mehr an Schädlinge gedacht. Doch sowohl Pilze, als auch die Schadinsekten haben sich an unser Winterklima angepasst, sind sehr robust und bereiten sich auf die nächste Saison im Garten vor. Gerade jetzt heißt es Vorsicht, denn auch bei Minustemperaturen treiben sie Ihr Unwesen im Garten und das ist besonders gefährlich, weil viele Pflanze besonders geschwächt sind.
- Frostspanner bekämpfen:
Bei einem milden Dezember überleben die kleinen Frostspanner und sind noch aktiv. Dessen Raupen durchlöchert oft die Blätter vieler Obst- und Ziergehölze. Sie überwintern als Ei oft in den oberen Baumkronen, um dies zu verhindern, muss regelmäßig der Baum auf Weibchen kontrolliert und die Eier entfernt werden. Die Weiblichen sind dunkelbraun gefärbt, gelbgrau gesprenkelt und können im Gegensatz zu den Männchen nicht fliegen. - Gegen Wühlmäuse vorgehen:
Die Wühlmäuse halten keine Winterruhe und sind das ganze Jahr über Aktiv. Doch bevor die frostigen Tage kommen, sammelt sie fleißig Wintervorräte. Um die Wühlmäuse fernzuhalten, sollten zunächst natürliche Methoden genutzt werden. Legen Sie zum Beispiel stark riechende Pflanzen wie Thujazweige oder Nussbaumblätter in die Wühlmausgänge. Wenn dies ausweglos ist, können Schädlingsabwehr Mittel wie Mausefallen genutzt werden. - Nacktschnecken:
Die Gemüsebeete können bei frostfreiem Wetter mit einem Grubber aufgelockert werden, sodass auch die Schneckeneier ans Tageslicht kommen, absterben oder von Vögeln gefressen werden. - Kragenfäule vermeiden:
Die Baumkrankheit befällt häufig ältere Obstbäume. Sie entwickeln sich bevorzugt auf verdorbenem Fallobst und wandern dann auf die Bäume über. Erkennbar ist es durch die violette und später dunkelbraune faulige Verfärbungen an den Veredelungsstellen. Um vorzeitigen Blattfall und Fruchtfäule zu verhindern, sollte man die befallene Rinde großzügig ausschneiden und anschließend mit Wundpflege behandeln.
Wenn der Winterschutz erledigt ist, gönnt euch eine Auszeit und genießt die winterliche Natur in eurem Garten. Ihr werdet erstaunt sein, was sich in dieser Zeit alles in Ihrem Garten ereignet. Durch die angebrachten Futterstationen bringt ihr zusätzliches Leben in die ruhige Zeit und helft so den Tieren, den Winter zu überstehen.
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