07.01.22

Gartenarbeit im Januar

Gartenarbeiten im Januar

Gartenarbeiten im Januar

Gartenarbeiten im Monat Januar

Auch wenn die Nächte kalt und der Boden möglicherweise gefroren oder zugeschneit ist, werden die Tage wieder länger und die Vorfreude auf den Frühling und damit der Beginn der Gartensaison wächst. Wir geben euch in diesem Beitrag einen Überblick, welche Gartenarbeiten speziell im Monat Januar anstehen und warum gerade die Gartenplanung zur Vorbereitung auf die kommende Saison so wichtig ist.

Neue Pflanzen im Januar setzen

Schon im Januar kann unter den richtigen Voraussetzungen mit der Aussaat begonnen werden. Wer große und zahlreiche Früchte ernten möchte, sollte bei bestimmten Pflanzen schon frühzeitig mit der Aussaat und dem Vorziehen beginnen. Alles, was ihr dazu braucht, ist eine kühle, helle Fensterbank oder einen unbeheizten Wintergarten. Wer also zu Jahresbeginn schon die Gartensaison einleiten möchte, kann mit diesen Pflanzen beginnen.

  • Chili
  • Peperoni
  • Paprika
  • Aubergine

Chili, Paprika, Peperoni und Aubergine sind wärmeliebende Gemüsesorten, die jetzt schon langsam vorgezogen werden können. Die Chili zum Beispiel gehört zu den Nachtschattengewächsen und ist mit ihren leuchtend roten Schoten unverwechselbar. Bevor die Pflanzen aber in den Garten oder in größere Töpfe gepflanzt werden können, müssen die Samen erst mal keimen. Da die Keimdauer je nach Sorte variieren kann, sollte man früh mit dem Aussäen der Chili beginnen.

Wichtig ist, dass die Pflanzen in dieser Zeit besonders viel Licht und Wärme bekommen.Die normale Raumtemperatur von ca. 21 Grad Celsius und eine helle Fensterbank eignen sich Ideal, denn nur so können die Pflanzen weiterwachsen und sich gut entwickeln. Sobald sich zwei gut ausgebildete Blätter zeigen, können die Pflanzen pikiert werden.

Achtet darauf, dass die Chilis während der gesamten Keim- und Anzuchtszeit nicht austrocknen, denn sie brauchen in beiden Phasen viel Wasser.

Wichtig:Wärmeliebende Pflanzen sollten erst nach den Eisheiligen ausgepflanzt werden. Falls eure Pflanzen mehr Platz brauchen, müssen sie bis dahin noch einmal umgepflanzt werden. Wenn ihr ein Gewächshaus besitzt, können die Pflanzen schon ab Ende April gepflanzt werden.

Kaltkeimer

Die Christrose gehört zu den bekannten Kaltkeimern. Das sind Pflanzen, die nach der Aussaat einen Kältereiz benötigen, um keimen zu können. Wer Kaltkeimer aussäen möchte, sollte vorher genau nachlesen, wann die Aussaat empfohlen wird. Die Samen einiger wie zum Beispiel auch der Christrose brauchen während der Quellung der Samenschale eine Bodenwärme von gut 22 Grad Celsius, bevor die Kältephase beginnt. Dabei werden die Samen bei maximal vier Grad Celsius kaltgestellt. Damit die Samen dann zu keimen beginnen können, sollte die Temperatur nach etwa sechs bis acht Wochen gesteigert werden.

Zu den Kaltkeimern gehören:

  • Christrose
  • Pfingstrose
  • Alpenveilchen
  • Schlüsselblume

Wer nicht so lange warten möchte und schon nach kurzer Zeit frisches Grün ernten möchte, kann im Januar Gartenkresse und andere Küchenkräuter auf der Fensterbank ziehen.

Kalkanstrich bei Obstbäumen

Kalkanstrich schützt Bäume, vor allem junge Obstbäume im Winter vor Frostschäden. Mit einem Kalkanstrich können Obstbäume Winter gut geschützt werden, aber wieso Kalk? Kalk ist eine natürliches Produkt und wirkt durch seinen hohen pH-Wert stark alkalisch und somit antibakteriell, es hilft also nicht nur vor Frostschäden, sondern wirkt auch vorbeugend gegen Infektionen, die durch Risse in der Baumrinde eindringen können. Wenn im Winter die Sonne strahlt und die Temperaturen eisig werden, kann durch dieses Zusammenspiel dazu kommen, dass sich in der Rinde der Obstbäume Spannungsrisse bilden können.

Zudem kann Kalk in geringen Maßen auch positiven Einfluss auf die Bodenbeschaffenheiten nehmen. Durch Regen und Tau wird die Kalkfarbe nach und nach abgespült und versickert in den Boden. In Wurzelnähe kann dann das Kalk für einen höheren pH-Wert sorgen und schafft somit bessere Wachstumsbedingungen.

Gute Gründe für den Kalkanstrich:

  1. Frostschutz:
    Ist es im Winter kalt und gleichzeitig sonnig, bilden sich leicht Spannungsrisse in der Baumrinde. Der weiße Kalkanstrich reflektiert die Sonnenstrahlen und verhindert eine zu starke Erwärmung. Das beugt nicht nur Rissen vor, sondern unterdrückt auch das zu frühe Austreiben der Blütenknospen.
  2. Wildverbiss:
    Das Futterangebot für Wild ist im Winter knapp, deshalb machen sich Tiere dann häufig über die Rinde junger Bäume her. Durch die Kalkfarbe schmeckt die Rinde bitter und wird für Wild unattraktiv.
  3. Antibakteriell:
    Der hohe pH-Wert im Kalk wirkt antibakteriell und tötet Infektionen und Pilzsporen ab, bevor Sie am Baum Schaden anrichten können. So hilft ein Kalkanstrich sogar dann, wenn sich bereits Risse im Baum gebildet haben.
  4. Gesunder Boden:
    Der Kalkanstrich wird mit der Zeit durch den Regen abgespült und langsam dem Boden zugeführt. Die wertvollen Bestandteile im Kalkanstrich werden danach von den Wurzeln aufgenommen und schaffen damit bessere Wachstumsbedingungen.

Wichtig: Eigentlich kann man den Kalkanstrich das ganze Jahr über auftragen. Bei Obstgehölzen sollte der Kalkanstrich im November / Dezember aufgetragen werden. Da die meisten Spannungsrisse jedoch erst ab Februar auftreten, kann das streichen noch im Januar erfolgen.

Streusalz schadet Hecken und Beete

Streusalz wird im Winter von vielen benutzt. Doch sollte sich der Einsatz von Streusalz in Maßen halten und mit Bedacht eingesetzt werden. Es ist in vielerlei Hinsicht schädlich und kann gefährlich für Tier und Pflanzen werden.

Im Winter kann Streusalz die Hecken und Büsche beschädigen, deshalb ist der Gebrauch im heimischen Garten absolut verboten und hat dort nichts zu suchen. Das Streusalz besteht aus einer hochprozentigen Kochsalz- oder Steinlösung und wird für das Schmelzen von Eis und Schnee verwendet. Gelangt Streusalz durch Spritzwasser an die Hecken und Büsche, können diese erhebliche Schäden davontragen. Die typischen Symptome zeigen sich durch braune Zweigspitzen an den Blättern. Was nicht immer leicht zu erkennen ist. Durch den Wasserentzug bilden sich Randnekrosen, die später für die braune Färbung der Blätter sorgen. Eine weitere negative Folge wäre das Absterben der Pflanzen, mindestens aber ein verspäteter Austrieb zum Frühlingsbeginn.

Streusalz wirkt wie eine Überdüngung der Pflanze. Sie erhält zu viele Nährstoffe und ihr wird dadurch Wasser entzogen.

Besonders empfindliche Pflanzen wie Thuja und Rhododendron reagieren besonders stark auf Streusalz - dort ist besondere Vorsicht beim Streuen geboten. Wenn bereits Schäden entstanden sind, hilft nur noch das häufige Bewässern, dadurch kann die Salzschicht in tiefere Bodenschichten gelangen und schadet der Hecke nicht mehr. Hat sich bereits eine Salzschicht angesammelt, so kann die Hecke einmal gründlich mit dem Gartenschlauch abgewaschen werden.

Solange keine umweltschonende Alternative angeboten wird, kann in bestimmten Fällen natürlich nicht auf Streusalz verzichtet werden. Bitte achtet bei Gebrauch darauf, es so wenig wie möglich zu verwenden.

Rasen gegen Schneeschimmel schützen

Auch wenn noch kein Schnee draußen liegt, müssen die letzten gefallenen Baum und Strauchblätter vom Rasen entfernt werden. Da diese ansonsten anfangen zu faulen und den Rasen mit Schimmel befallen können. Eine große Gefahr stellt der sogenannte Schneepilz da. Er sorgt dafür, dass der Rasen durch einen Mangel an Sauerstoff und Licht unter den größeren Mengen an Schnee abstirbt. Zur Bekämpfung ist die Nutzung von handelsüblichen Breitband-Fungiziden durch das Pflanzenschutzgesetz in Haus- und Kleingärten verboten.

Das einfachste ist, auf wärmere Temperaturen zu warten, damit der Pilz von selbst abheilt. Es gibt jedoch auch Möglichkeiten, um der Entstehung des Schneeschimmels vorzubeugen.

Krankheitsverlauf
Die ersten Anzeichen der Infektion erkennt man an den ca. 5 cm großen bräunlichen Flecken auf dem Rasen, die sich dann bis auf einen Durchmesser von 25 bis 30 Zentimeter ausweiten können. Am Rand ist meist ein weißes, watteartiges Pilzgeflecht erkennbar. Die Regenerierung der betroffenen Stellen erfolgt von innen heraus, sodass die braunen Flecken im Rasen zu Ringe werden.

Auslöser
Schneeschimmel tritt hauptsächlich bei kühlen und feuchten Temperaturen auf. Das Wachstum von Schneeschimmel ist bei Temperaturen zwischen 0 und 10 Grad Celsius optimal, erst ab ca. 20 Grad Celsius hört der Pilz auf zu wachsen. Die Pilzsporen sind zwar das ganze Jahr über vorhanden, verbreiten sich aber nur, wenn der Rasen geschwächt ist. Dies geschieht insbesondere bei starken Temperaturschwankungen, aber auch bei Wintern, die milden und vor allem feucht sind. Denn dann tritt der Rasen nicht in eine Phase ein, die ihn vor dem Pilzbefall schützen würde, sondern wächst weiter.

Maßnahmen
Für die Ausbreitung benötigt die Pilzinfektion ein feuchte Umgebung. Dies geschieht besonders schnell auf lehmigen Böden oder an Stellen mit schlechter Luftzirkulation. Um eine Infektion von Schneeschimmel zu verhindern, sollten Sie daher darauf achten, dass das Schnittgut und Herbstlaub von allen Rasenflächen entfernt und der Rasen regelmäßig vertikutiert wird. Auch die richtige Düngung spielt hier eine Rolle, denn durch eine einseitige Düngung mit hohem Stickstoff- und geringem Kaliumanteil kann eine Pilzinfektion begünstigt werden.

Tipp: Experten empfehlen zur Vorbeugung einer erneuten Ausbreitung, die betroffenen Stellen gründlich zu vertikutieren und an den Stellen ohne Rasenwuchs neuen Rasen zu säen.

Gartenplanung für die kommende Saison

Eine schöne und effektive Gartengestaltung muss wohl überlegt sein. Deshalb beginnen Gärtner ihre Gartenplanung schon im Winter, denn so ist noch genug Zeit, sich die Gartenkataloge anzuschauen und die Bepflanzung zu planen. Bevor Ihr aber jetzt einfach drauf los gärtnert, sollten ein paar Dinge wohlüberlegt sein.

Dazu haben wir euch einmal ein paar Punkte festgehalten, woran ihr euch bei der Gestaltung und Planung halten könnt.

Nutzen festlegen und Prioritäten setzen

Zuerst sollte gut überlegt sein, wozu ihr euren Garten nutzen möchtet. Soll er nur zur Erholung dienen oder auch mit frischen Gemüse angebaut werden. Denkt auch daran die praktischen Dinge, wie zum Beispiel eine Kompostanlage oder an die Abstellfläche für Mülltonnen mit einzuplanen. Je nach Größe des Grundstücks, möglicher Pflegeaufwand oder Budget, sollten Prioritäten gesetzt und nach Wichtigkeit gestaffelt werden.

Tipp: Radikale Schritte gut überdenken. Wer einen Baum komplett entfernt, könnte es im nächsten Jahr schon bereuen.

Lageplan erstellen und Erhaltenswertes einzeichnen

Nach der Aufgaben- und Wunschliste wird ein Plan des Gartens erstellt. Dort sollten alle bereits bestehenden Pflanzen, aber auch die Pflanzen mit eingezeichnet werden, die nach dem Verblühen abgeschnitten werden. Um euch die Planung zu erleichtern, solltet ihr euch Zeit nehmen und den Garten so gut wie möglich zu vermessen, um eine maßgetreue Skizze zu haben.

Garten in Räume gliedern und Übergänge betonen

Für perfekte Nutzung sollte der Garten in unterschiedliche Bereiche eingeteilt werden. Beachten werden sollte vor allem die Nutzung des Gartens.

  • Besteht ein Sitzbereich auch nach Feierabend noch die Abendsonne zu genießen.
  • Wie praktisch ist ein Kräuterbeet in Küchennähe
  • Das Gemüse sollte in den sonnigsten Bereichen angelegt werden

Diese Bereiche können dann super in Räume ausgearbeitet werden. Vergesst nicht die passenden Übergänge zwischen den einzelnen Bereichen, denn genau dort können Akzente gesetzt und Verbindung zu den einzelnen Gartenbereichen geschaffen werden.

Pflanzen auswählen

Bei der Auswahl der Pflanzen sollte es nicht nur nach schönen Bildern gehen, sondern schaut auch nach den Fakten. Denkt an euren Standort, liegt er im Schatten, gedeiht nicht jede Pflanze. Auf der Terrasse sollten Blumen stehen, die den ganzen Sommer über Blühen. Im Vorgarten eignen sich Pflanzen, die in jeder Jahreszeit gut aussehen. Berücksichtigt konsequent deren Vorlieben, das spart euch später viel Arbeit.

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